Was will unser Verein

Wir unterstützen alle Bestrebungen die zur Erhaltung der Schönheiten des Tales, des Dorfes und dessen Eignung als Erholungs- und Ferienort beitragen.

Wir wahren die gemeinsamen Interessen der Chalet- und Wohnungsbesitzer gegenüber den Behörden. So haben wir unter anderem erfolgreich gegen das neue Kurtaxenreglement vom 10. Juni 2009 Beschwerde geführt. Damit wurde die Kurtaxe aller auswärts wohnhaften Chalet- und Wohnungsbesitzer zusammen um ca. CHF 600'000.-- jährlich reduziert!

Lesen Sie ein Porträt des VCWG hier:

Grindelwald ist über das ganze Jahr eine der grössten und beliebtesten Schweizer Tourismusdestinationen, mit allen Vor- und Nachteilen. Im Dorf leben knapp 4000 Einwohner, welche das Dorf am Fuss des Eigers prägen: Bergbauernbetriebe, Gewerbebetreibende, Handwerker, Gastgebende in Hotels, Pensionen oder Wohnungen, Tourismusfachleute. Es sind Alteingesessene, Saisonarbeitende, Zugezogene – eine spannende Mischung. Dazu fühlen sich zahlreiche langjährige Stammgäste wie zuhause und nehmen am Dorfleben teil. Zweitwohnungs- und Chaletbesitzende wohnen gemäss dem Bundesamt für Raumentwicklung in den rund 60% Zweitwohnungen.

Spagat zwischen Top-Destination und Rückzugsort

Grindelwalds Gäste kommen aus der ganzen Welt und erfreuen sich an der imposanten Bergwelt, den vielen Angeboten für Sport und Erholung oder den urtümlichen Bräuchen, welche die Einheimischen pflegen. Beliebt sind die Altjahres-Umzüge, Märkte, Kästeilet oder Alpaufzüge, um nur einige zu nennen. Der Alltag wird für die Einheimischen manchmal zu einem Spagat zwischen der Freude, das schöne Leben im Dorf zu zeigen, und den Schwierigkeiten, mit der Selfie-Gesellschaft umzugehen - Stichwort Over-Tourism, wenn die Bergbahnen und Top-Destinationen verstopft, die Kuhweiden voller Abfälle oder das gemütliche Bänkli vor dem Haus zum rege angesteuerten Fotosujet wird.

Grindelwald mit dem Top of Europe, den Attraktivitäten auf First, Männlichen, Scheidegg und Pfingstegg, dem Ausgangspunkt für Klettern, Rennen und Challenges am Eiger, dem Lauberhorn-Rennen und diversen anderen Wintersport-Cups braucht eine grosse Organisation und Geld, um diesen Grossereignissen wie auch dem gefragten Rückzugsort gerecht zu werden.

Dialog statt der Faust im Sack

Hier sind die Zweitheimischen in Grindelwald aktiv. Statt sich über steigende Kurtaxen, ungerechte Einteilung zu ständigen Bodenverschiebungen, zu viel Verkehr im Dorf mit unattraktivem Dorfzentrum oder den Ausschluss aus einem Bergbahnrabatt in den Social Media lautstark zu ärgern, hat sich der VCWG, der Verein der Chalet- und Wohnungsbesitzer Grindelwald, dem Dialog verschrieben. Dies schreibt der Verein mit etwa 430 Mitglieder auf seiner Homepage:

Wir unterstützen alle Bestrebungen, die zur Erhaltung der Schönheiten des Tales, des Dorfes und dessen Eignung als Erholungs- und Ferienort beitragen.

Wir wahren die gemeinsamen Interessen der Chalet- und Wohnungsbesitzer gegenüber den Behörden. So haben wir unter anderem erfolgreich gegen das neue Kurtaxenreglement vom 10. Juni 2009 Beschwerde geführt.

Aus diesem Disput ist ein ständiger Dialog geworden, der VCWG bringt sich aktiv und konstruktiv ein, nimmt Einsitz an möglichst allen für Grindelwald wichtigen Versammlungen, trifft sich regelmässig zu Austausch-Gesprächen mit den Vertretern der politischen, gewerblichen und touristischen Organisationen und lädt deren Vertreter an die eigenen Veranstaltungen ein.

Aktive Zusammenarbeit und Grenzen setzen

Der VCWG trifft sich immer im Mai zur Mitgliederversammlung, an deren Anschluss regelmässig «heisse» Themen mit einem Gastredner diskutiert werden, sei es mit dem Gemeindepräsidenten, dem Bergbahn-, dem Tourismus, dem Bankdirektor oder einem Vertreter der Behörden, der höchsten Schweizerin oder einer Grossrätin – immer im Austausch, nicht in der Anklagesituation.

So ist der Vizepräsident aktiver Vertreter in den Versammlungen Arbeitsgruppe Attraktivitätssteigerung Grindelwald.

Dennoch steckt der VCWG klar die Grenzen des Zumutbaren seiner Mitglieder ab, nicht nur mit Informationen, welche Einsprachen gegen die mehrmals angehobenen Kurtaxen hatten.

Dauernde Bodenverschiebungen

So bekamen die Chaletbesitzenden in Grindelwald aufgrund der jahrelangen Informationen und hartnäckigen Diskussionen zum Brennthema Rutschgebiete Recht.

Dazu ein Auszug aus der Berichterstattung:

«… Nach Rücksprache und nach Einschätzung des Amtes für Geoinformation des Kantons Bern hat der Gemeinderat im Dezember 2015 beschlossen, das ganze Gemeindegebiet von Grindelwald als Gebiet mit dauernder Bodenverschiebung im Sinne von Artikel 660a ZGB zu bezeichnen. Dieser besagt: «Bodenverschiebungen von einem Grundstück auf ein anderes bewirken keine Veränderung der Grenzen» und «Bodenteile und andere Gegenstände, die hierbei von dem einen Grundstück auf das andere gelangt sind, unterliegen den Bestimmungen über die zugeführten Sachen oder die Sachverbindungen.» Das Vorhaben stiess auf grossen Widerstand. Die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Berns gibt den Einsprechern nun Recht.

70 Einsprachen

Ende 2019 hat das Amt für Geoinformation nach seiner Beurteilung die Einsprachen abgewiesen und den Grundbucheintrag verfügt. 70 Einsprecher haben gegen diese Verfügung Beschwerde erhoben. Die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern hat mit Verfügung vom 4. Januar 2021 die Beschwerden gutgeheissen. Somit wurde die Verfügung vom 28. November 2019 des Amtes für Geoinformation des Kantons Bern aufgehoben. Dies hat zur Folge, dass zurzeit keine Grundbucheinträge erfolgen….» heisst es am 18. Januar 2021 auf der Plattform J.

 Sozial-gemütlicher Zusammenhalt

Der VCWG ist aber nicht nur eine politisch-aktive Plattform, ein gern gesehener Sponsor für kleine lokale Unternehmungen wie den Vogelpark, den Eiger-Trail, Alpgemeinschaften, ein Verkehrsvereinbänkli, das Heimatmuseum und viele andere. Er ist vor allem auch ein aufgestellter, interessanter und interessierter Verein, der den Zusammenhalt der Mitglieder pflegt. Im Vorfrühling trifft man sich zum gemütlichen Winterhöck frisch ab der Piste, nach der Mitgliederversammlung ist gegen Ende der Sommersaison der Sommerevent mit einem spannenden Einblick in Grossbauprojekte, einem Alpbkäsereibesuch, einer gemütlichen Wanderung, einem einheimischen Sport-Event, einem Tourismus-Hotspot auswärts und immer einem gemütlichen langen Zusammensitzen angesagt.

Der Jahresend-Apéro, der immer am 27. Dezember stattfindet, ist zu einem Who is Who in Grindelwald avanciert, bekommen doch dort der Gemeine- und Tourismusdirektor, die Sponsoren oder andere Persönlichkeiten eine kurze Plattform zu aktuellen Themen. Der Vorstand des VCWG engagiert sich in allen Aufgaben ehrenamtlich und motiviert. Er verfügt sogar über einen eigenen Mediendienst mit Homepage, Mailings und Pressekontakten.

Der VCWG setzt also auf Gemütlichkeit UND hartnäckigen Dialog, auf spannende Treffen UND Abgrenzung, immer mit einem liebevollen Blick auf das schönste Bergdorf der Welt.

pd Milena da Silva Reis